Wenn es um die Baumerhaltung geht, gibt es einige Punkte an denen man ansetzen kann. Wenn man früh genug begonnen hat den Baum verkehrssicher zurück zu schneiden, reicht eine leichte Kroneneinkürzung. Dabei wird die Krone um 10-15% zurückgeschnitten, was nicht nur eine Reduzierung des Volumens sondern auch des Gewichts bedeutet. Damit kann unter Umständen eine Gefahr des Ausbruchs schon bedeutend vermindert werden.
Wenn der Baum schon an Vitalität verloren hat, durch eine benachbarte Fällung deutlich mehr Wind ausgesetzt ist oder anderweitig vorgeschädigt ist, kann es Sinn ergeben, zu einer Kronensicherung zu greifen. Das ist bei dem Ziel der Baumerhaltung die letzte Maßnahme vor einem Kronensicherungsschnitt, bei dem der Baum so stark eingekürzt wird das oft das natürliche Bild/ die natürliche Wuchsform nicht mehr erhalten bleibt. Der Baum kann dann weiter austreiben oder dient als Habitat für Insekten und andere Tierchen, aber ist nicht mehr standgefährdet.
Kommen wir zurück zur Kronensicherung. Wenn der Baum bruchgefährdet ist (zum Bespiel durch niedrige Gabelungen im Starkastbereich welche einem großen Hebel unterliegen) aber als wertvoll erachtet wird und erhalten bleiben soll, bauen wir bei ausgewählten Starkästen oder Stämmlingen Sicherungsseile ein, welche dem Kambium (der äußeren Schicht des Astes/ Stammes) nicht schaden. Die Sicherungen sind leicht elastisch und bieten dem Baum noch den nötigen Spielraum um sich "bewegen" zu können. Bei Wachstum kann die Kronensicherung nachgestellt werden.
Im Bild oben sieht man eine Kronensicherung, die vor dem Bruch (Sturmschaden) von uns eingebaut wurde. Diese Sicherung hat in dem Fall verhindern können dass die Hälfte des Baumes ausbricht und in das Dach der benachbarten Scheune fällt.
Deine fachliche Kompetenz überzeugt!